Gutböse: Das Leben von Mercy, der Straßenritze 17 - 19

"Gutböse: Das Leben von Mercy, der Straßenritze" ist eine überarbeitete Neuauflage der Serie "Mercy, die Straßenritze". 17. Kuriosum absurdum Estelle Brukner ahnte Schlimmes und schaute Mina scharf an. "Du wirst diesen Jungen nicht töten! Hast du mich verstanden? Das lasse ich nicht zu!" Mina runzelte überrascht die Stirn. "Wirke ich so herzlos?" Schließlich lächelte sie geheimnisvoll. "Beruhige dich, Estelle! Natürlich werde ich den Kleinen nicht töten!" Mina klatschte erneut zweimal in die Hände, und im nächsten Moment verwandelte sich der Hirtenjunge in eine große Sandviper. Die Schlange verkroch sich rasch unter die nächsten schützenden Steine und war verschwunden. "Du siehst", sagte Mina mit einem Grinsen im Gesicht. "Auf mein Wort ist Verlass! Ich habe den Jungen nicht getötet!" Zwei Gardische fauchten zornig in Richtung der Prophetin der Dunklen. "Was hat dein garstiges Gefolge?", wollte Estelle wissen. "Ach, störe dich nicht an den Weibern! Die Gardische kritisieren meine Gutherzigkeit an dem Hirtenjungen. Was soll ich sagen? Dämonenfrauen sind wenig sensibel! Meine Freundin Golga ist da eine wohltuende Ausnahme!" Wieder zwinkerte sie Estelle schwesterlich und verschwörerisch zu wie schon so oft beim heutigen Kuriosum absurdum . Einen magischen Moment lang verschmolzen die Blicke der beiden Schwestern und Prophetinnen miteinander, wurden eins. "Pass auf dich auf, Mina!", bat Estelle Brukner. "Und das meine ich ehrlich und von ganzem Herzen!" "Ich schätze es sehr, dass du es so meinst, Estelle!", antwortete die Dunkle. "Und du ... grüße mir bitte deinen Hidsaa und meine Nichten und Neffen von mir!" "Das werde ich gewiss tun." Schließlich endete es. Das Unvorstellbare, das eigentlich unmöglich war. Das Zusammentreffen zweier Schwestern, die heftigste Todfeindinnen waren, weil dies ihren Rollen und den Plänen entsprach. Todfeindinnen – doch nicht heute, an ihrem ganz privaten Kuriosum absurdum . 18. Familie "Estelle", begann die Engelsfrau die Gesprächsrunde und strahlte wie die aufgehende Sonne an einem Frühlingsmorgen. "Ich war damals ebenfalls dabei, ... in dieser Todesarena, ... an diesem schrecklichen Ort. Ich habe deine Wunder und deine Taten erleben dürfen. Damals hast du uns Engeln in den Kerkern beigestanden, hast uns zum Zusammenhalt motiviert – und mir mein Engelsleben gerettet. Erzähle uns doch bitte, was du empfunden hast, als du das erste Mal auf Mina getroffen bist. Also, ... nach dem Massaker!" "Ich war voller Hass, Angélique, kurz nach dem Fürchterlichen!", erzählte Estelle und kämpfte mit ihrem inneren Gleichgewicht, als sie sich die Bilder in Erinnerung rief. "Tod, Grauen. Zerstörung – überall Blut! Das Blut meines Vaters an mir, ... und plötzlich war das kleine, blonde Mädchen da. Ein Mädchen, das überlebt hatte. Ein in der Hölle geborenes Mädchen, ... blond und blauäugig wie ich. Doch … ich erzähle Ihnen der Reihe nach." 19. Dunkelhexisches Ich werde sterben, dachte Estelle Brukner. Ganz klar, heute ist der Tag! Sie nahm sich kurz Zeit für ein Stoßgebet an den Großen Gründer. Danach atmete sie tief durch, drückte die schwere schmiedeeiserne Türklinke herab und ging ihrem Schicksal entgegen. Ich werde heute sterben , dachte die Prophetin erneut, während sie die schwere Holztür öffnete. Sterben – oder Schlimmeres! Altersempfehlung: 18+ Die Neuauflage 2021 der epischen E-Book-Serie enthält explizite Szenen (Sex, Gewalt, Schimpfwörter, Drogenkonsum und garantiert Unmoralisches).