Lasst mich trinken das Licht der Sterne

Ein Buch über sexuellen Missbrauch und über das, was solch ein Unglück in eines Menschen Kopf anstellen kann. Aber auch ein Buch, das einen Weg der Heilung aufzeigt. Selbst wenn dieser Weg manchmal wie ein Märchen klingt. Aber hat es solch ein Schicksal nicht verdient, ab und zu auch so ein Märchen sein zu dürfen? Denn nur wer die Hölle gesehen, der vermag auch das Licht der Sterne zu trinken. --- Das Buch ist in drei Erzählstränge gegliedert. Der erste Strang beschreibt die Fantasiewelt, die der Protagonist sich in seiner Kindheit aufgebaut hat und in die er immer dann flieht, wenn es im Hier und Jetzt für ihn unerträglich wird. (Alle dort zu findenden Menschen und Geschöpfe haben ein Pendant in der Realität.) Er nennt sich: In einer anderen Welt. Der Strang, der die Realität abbildet, in der der Protagonist, durch äußere Umstände gezwungen, sich in eine Therapie begibt, bei einem Dr. Butterbrot, wird hingegen nur durch das Voranstellen eines exakten Datums gekennzeichnet. Wobei im Verlauf dieser Therapie aber immer deutlicher wird, dass von einem Protagonisten gar nicht gesprochen werden kann, hat sich Bernd Leger, so ist der Name, durch den sexuellen Missbrauch bedingt, ja in vier Personen geteilt. Er, Max, Rainer und Albert. Wobei jeder Person verschiedene Aufgaben und Funktionen zufallen. In diesem Körper werden der Hass und die Trauer strikt getrennt. Aber auch die Arbeit und das Vergnügen. Der dritte Erzählstrang nennt sich dann: Damals. Hier werden die Etappen der Vita chronologisch abgeschritten. Schule, Studium, Drogensucht, Gefängnis, etc. --- Dies ist kein Buch, das nur Betroffenheit auslösen soll. Auch wenn das bei diesem Thema nicht ausbleiben kann und es oft zum Weinen ist. Es ist auch kein Buch, das den Königsweg aufzeigen kann und will, wie solch eine schwere Persönlichkeitsstörung behandelt werden muss.