Wollen

Bd. 2 Wollen – Taino Sexagon. Im kleinen brandenburgischen Städtchen Wollen entsteht mit Hilfe alteingesessener Bremischer Alt-68 ein blühendes, sehr freies Gemeinwesen. Die Bremer sind Unternehmer, Spediteure, Bauunternehmer, Bankiers, Höker, sie eint die Mitgliedschaft in einem oder mehrerer alteingesessenen Falterclubs, neudeutsch Swinger. Auch die Wollener führen ein schönes, freies Leben, hatten aber kaum Geld. Dafür haben sie Salex, ein stark wirkendes Aphrodisiakum für Sie und Ihn, das von den Russen in den Zwanzigern des vergangenen Jahrhunderts erfunden worden ist und das die Wollener noch heute in Heimarbeit herstellen und in ihren Falterclubs vertreiben. Jetzt mussten nur noch Salex und Geld, die freie Gesinnung und gesellschaftliche Verantwortung zusammenfinden, damit daraus Großes entstehen konnte. Die Initialzündung kam durch einen Bummler zwischen beiden Welten, einen bremischen Projektleiter für Verfahrenstechnischen Anlagenbau, der bei Wollen ein Kraftwerk bauen sollte. Auf der Suche nach einer Wohnung fand er dort seine große Liebe, drei Frauen und zwei Männer, die er später, als die Kommune Wollen schon Stadtrecht hatte, poliamorisch heiratete. Heute ist die Gruppenehe ja allgemein üblich, aber damals war das schon eine kleine Sensation, daß auch Frauen mehrere Männer und Frauen heiraten konnten, und vice versa. Aber gute Ideen setzen sich eben immer und überall durch, so ist es auch mit den Falterclubs, Salex und der Freien Liebe. Aus kleinsten Anfängen heraus, mit bremischem Geld und Wollener Kreativität entstand in Brandenburg zunächst der größte Binnen-Windpark Deutschlands. Diese Spannungsfelder zwischen bahnbrechenden technischen Erfindungen, gewagten unternehmerischen Neugründungen und Freier Liebe legten damals die Grundlagen für einen der größten Konzerne der Neuzeit, aber soweit sind wir ja noch lange nicht.